iddb – Initiative der deutschen digitalen Bildungsanbieter

Verantwortung übernehmen

Weil Bildung uns
alle angeht

Forderungen 2022

 
 
Zielsetzung:

Die iddb Initiative der deutschen digitalen Bildungsanbieter wurde im Mai 2021 gegründet, um mehr Aufmerksamkeit für das Thema digitale Bildung in Politik und Öffentlichkeit zu erzeugen. Wir glauben daran, dass digitale Bildung die Zukunft ist ohne dabei eine Ausschließlichkeit zu fordern. Digitale Bildung kann und muss gut durch Menschen begleitet werden, dabei ist die Schule einer der zentralen Orte: Ohne Schulen und Lehrkräfte und weitere Beteiligte kann Lernen nicht gelingen. Die Produkte und Dienstleistungen, die unsere Mitglieder anbieten, sind dabei eine Hilfestellung, für Schüler*innen, Eltern, Lehrkräfte und viele andere am Lernen beteiligte Personen. Digitale Bildungsprodukte sind längst Teil von Schul und Familienleben leider ohne verlässliche Standards, denn nach wie vor gelten Schulbücher als maßgebliche Richtlinie zum Unterricht. Darüber hinaus berücksichtigen staatliche Eigenentwicklungen im Digitalbereich weder das von deutschen digitalen Bildungsanbietern aufgebaute Knowhow noch werden EdTechUnternehmen zum Erfahrungsaustausch herangezogen.
Wir finden: Das muss aufhören! Wir glauben, dass im Gesamtinteresse aller deutschen
Bildungsbeteiligten zukunftsfähige Schule und Bildung nur im Dialog gestaltet werden kann. Daher setzen wir uns für den Austausch und die Zusammenarbeit von Politik und Verwaltungen in Bund, Land und Kommunen, Schulen, Verbänden und Vereinen und EdTechUnternehmen ein.

Gemeinsam können wir etwas verändern!

Die iddb

Forderungskatalog


1.  Gemeinsam statt jede*r für sich!


Politik, Verwaltung, Schulen, Verbände und alle an Schule und Bildungspolitik Beteiligten an einen Tisch holen: Denn nur gemeinsam können wir etwas in unserem Bildungssystem verändern. Daher fordern wir, dass es regelmäßige Treffen aller Beteiligten gibt und dabei digitale Bildungsanbieter ganz selbstverständlich mit eingeladen werden. Nur so kann Fortschritt sinnvoll gelingen.
 
 

2.  Nachhaltige Förderstrukturen für digitale Lehr und Lerninhalte am Vormittag!


Der DigitalPakt 1 hat die Digitalisierung an deutschen Schulen stark vorangetrieben. Doch jetzt müssen die Folgethemen angepackt werden: Nicht nur der Betrieb, Updates und Neubeschaffung der Geräte, sondern vor allem das Füllen der Infrastruktur mit Inhalten steht dabei an erster Stelle. Das Programm „Aufholen nach Corona“ hat dabei die ersten Grundlagen gelegt und gezeigt, was Schulen tun, wenn sie eigenverantwortlich über Budgets verfügen sie sorgen dafür, dass ihren Schüler*innen passgenaue Hilfestellung ermöglicht wird. Daher fordern wir:
  • Dass eine dauerhafte, nachhaltige Finanzierungsstruktur der öffentlichen Hand für Schulen aufgebaut wird.
  • Dass der Digitalpakt1 nur der Start dafür war, um nachhaltige Förderstrukturen zu etablieren.
  • Dass die (finanzielle) Autonomie der Schulen gestärkt wird. Dazu gehört auch die Stärkung der Schulleitungen als Entscheider*innen und Einkäufer*innen.
  • Dass es klare Budgets für Schulen für digitale Inhalte gibt. Dabei muss das jährliche pro Kopf Budget für digitale Lerninhalte deutlich angehoben werden, denn im internationalen Vergleich zeigt sich, dass in Deutschland deutlich weniger Mittel bereitgestellt werden als in anderen
    Ländern.
  • Dass Verantwortlichkeiten zwischen Schulen, Trägern und Ländern klar verteilt sind. Dazu gehören auch klare Zuständigkeiten und das Wissen, wie der Ablauf und Mechanismen im Bereich Einkauf und Ausschreibungen funktionieren.
  • Dass Schulen und Trägern der Einkauf erleichtert und diese darin geschult werden, besonders auch beim Erwerb von Lizenzen für digitale Produkte.



3.  Einfacher & kostengünstiger Zugang zu Lernhilfe am Nachmittag!


Familien mit kleinen und mittleren Einkommen oder im Sozialbezug sind häufig nicht in der Lage, Nachhilfe für ihre Kinder zu finanzieren obwohl sie es brauchen und wollen. Häufig wird hier das Programm “Bildung und Teilhabe” als Lösung genannt. Doch der Blick in die Praxis zeigt, dass dies weder eine praktikable Lösung noch für alle nutzbar ist.
Wir fordern daher:

  • Dass der Zugang zu Bildung und Teilhabe vereinfacht wird. Dabei muss sowohl die SchulfachBezogenheit wegfallen als auch der Zugang für Anbieter und Familien erleichtert werden.
  • Dass auch Familien, die keinen Anspruch auf “Bildung und Teilhabe” geltend machen können,
    einen unbürokratischen Zugang zu Förderungen erhalten.
  • Dass digitale Nachhilfeangebote steuerlich absetzbar werden, sodass Familien noch weiter entlastet werden.



4.  Gleiche Bildungschancen für alle!


Digitalisierung ist DIE Chance, um gleiche Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig von Herkunft und sozioökonomischem Hintergrund zu verbessern. Diese Chance sollten wir nutzen, denn mit digitalen Mitteln können Kinder viel individueller gefördert werden, von der Kita bis zur Hochschule. Dafür benötigen wir mehr Engagement und (finanzielle) Ressourcen. Daher fordern wir, dass digitale Bildung als Chance begriffen und für alle zugänglich gemacht wird. So können gleiche Bildungschancen für alle entstehen.



5.  Schauen, was der Markt bietet, statt selbst zu bauen!


Die deutsche EdTechLandschaft ist riesig. Von großen Unternehmen, die bereits seit vielen Jahren am Markt etabliert sind, bis hin zu kleinen Neugründungen bietet sich eine Vielzahl von erprobten Lösungen, die bereits in den Schulen angenommen wurden. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, solche Lösungen in teuren Projekten erneut zu entwickeln, sondern ein Umfeld zu schaffen, in dem Fortschritt anerkannt und Unternehmertum belohnt wird. Daher fordern wir:

  • Dass vor einer staatlichen Neuentwicklung auf dem Markt vorhandene Lösungen überprüft
    werden müssen, um doppelte Entwicklung zu vermeiden.
  • Dass im Falle von vorhandenen passgenauen Lösungen der Einkauf dieser Lösung verpflichtend
    Vorrang vor einer staatlichen Eigenentwicklung haben muss.
  • Dass Ausschreibungen vereinfacht werden, besonders auch in Hinblick auf
    Beteiligungsmöglichkeiten.
  • Dass auch für digitale Lehr und Lernmittel ein Markt entsteht, ähnlich wie es bei den Lehrbüchern
    bereits ein Markt gibt.
  • Dass auch kleinen StartUps Chancen gegeben werden, an Vergabeverfahren teilzunehmen.
 

6.  Digitale Kompetenzen in Schulen stärken!
 
Unsere Welt digitalisiert sich zunehmend: Sowohl die Rahmenbedingungen im Privaten als auch in der Arbeitswelt verändern sich durch die Digitalisierung rasant. Die Schüler*innen müssen auf diese Welt vorbereitet werden. Dies geht nur mit Lehrkräften, die über gut ausgebildete digitale Kompetenzen verfügen. Daher fordern wir
  • eine Fortbildungsoffensive Digitalisierung für Lehrkräfte dabei muss dies nicht jedes Land selbst leisten, sondern Zusammenarbeit sollte gestärkt und Synergien genutzt werden.
  • dass Schüler*innen die Möglichkeit bekommen, digitale Fähigkeiten fachübergreifend zu erwerben und digitale Arbeitswelten kennenzulernen.